Mittwoch, 15. Juli 2015

Besucher.

 In den letzten Tagen hatten wir einigen unerwarteten, tierischen Besuch bei uns. Der Grashüpfer saß plötzlich auf dem Auto, als ich gerade ausgestiegen bin und ließ sich auch nicht von der Kamera oder den zum Größenvergleich hingelegten Fingern beunruhigen. Mein Freund kraulte ihm dann das Hinterbein, und da machte er einen kleinen Satz auf den Gehsteig.
Ich hab ihn aufgesammelt und bei uns in den Garten gesetzt, damit er nicht überfahren wird. Er saß ganz lieb und ruhig auf meiner Hand und wollte garnicht mehr weg :D
Einige Nachbarn schauten etwas seltsam, als ich dem grünen Fleck auf meiner Hand gut zuredete- bin gespannt, ob sich der Rasen jetzt in eine große Dürrewüste verwandelt.
Einen weiteren Besuch hatten wir vor einigen Tagen: Meine Mitbewohnerin stieg spät abends aus der Straßenbahn, und mit ihr stieg ein Hund aus- nur der Hund, allerdings. Als er merkte, dass an seiner Leine niemand mehr hing, lief er ziemlich verstört hin und her. Meine Mitbewohnerin bekam die Leine zu fassen und schon war es geschehen: Für eine halbe Nacht hatten wir einen Hund :D Das Tier war unglaublich süß und lieb, ein Paradebeispiel dafür, dass nicht jeder so genannte "Kampfhund" wirklich einer ist. Der war eher ein Kampfschaf. Freute sich über jeden, der ihn anquatschte, ging brav mit mir spazieren, als meine Mitbewohnerin über eine Stunde an der Haltestelle gewartet hatte, ob noch jemand den Hund wieder einsammelt, und kam dann auch ganz freudig mit zu uns in die Wohnung. Ein paar freundliche Damen aus der Gegend hatten uns ein wenig Futter vorbeigebracht, sodass wir ihn ein bissi bestechen konnten ;) Wäre allerdings nicht nötig gewesen. Während ich eine Runde mit ihm eine Runde um den Block gegangen bin, hat meine Mitbewohnerin den Hundekorb, den sie eigentlich für die Schildkröte bestellt hatte, den diese aber nicht mochte, aufgebaut, und kaum sah der Hund den Korb, saß er auch schon drin, als wäre er nie woanders gewesen. So süß! Wir nutzten die Zeit, um ein wenig herumzutelefonieren, da wir es nicht glauben konnten, dass sich absolut niemand für einen Hund verantwortlich fühlt, der mitten in der Nacht abgehauen ist. Unsere Wohnung hat ja bereitse einen tierischen Bewohner, und außerdem ist sie alles andere als hundesicher eingerichtet, da wollten wir es lieber nicht riskieren, ihn über Nacht zu behalten. Nach endlosen Telefonaten riet uns jemand, ihn zur nächsten Polizeidienststelle zu bringen. Also machten wir noch einen kleinen Spaziergang. Die Polizisten waren tatsächlich auch sehr freundlich und hilfsbereit, sie konnten den Hund zwar nicht nehmen (irgendwelche Vorschriften oder so...), aber sie klemmten sich selbst nochmal hinters Telefon und organisierten erst jemanden, der den Chip lesen konnte und dann einen netten Herrn vom TierQuartier, der uns den Hund schließlich abnahm. Am nächsten Morgen ist er dann wohl von der Besitzerin abgeholt worden. So schnell hat man einen Hund für 6 Stunden :D eigentlich wollten wir ihn ja garnicht mehr hergeben, und ich bin ein bissi traurig, dass ich es nicht merh geschafft habe, zumindest noch ein Foto von ihm zu machen.

Aber dafür gibt es als Zugabe noch ein Foto von der Besucherin auf meinem Balkon:

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