Samstag, 22. Februar 2014

Der Besuch der alten Dame oder: Reise in die Vergangenheit.

Die letzten Tage waren sehr interessant für mich. Bis vor ca 3 Jahren war ich begeisterte Musicalbesucherin, ich war sehr viel unterwegs, meist mit einer Freundin, die ich durch Musicals kennengelernt habe, wir waren jahrelang unzertrennlich. Ganz langsam setzte bei mir eine Entwicklung ein, bei ihr irgendwie auch und irgendwie garnicht- ich hatte das Gefühl, dass die Eigenschaften, die ich nicht so gern an ihr mochte, imemr stärker wurden- vielleicht wurde ich auch nur intoleranter, keine Ahnung. Kleinere und größere Gewitter, es war deutlich zu spüren, dass die Distanz wuchs, dann ein Riesenknall- eine Zeit lang komplette funkstille, seitdem hin und wieder virtuelle Nachrichten als "Wie gehts?" "Und dir?" " Und sonst so?" Gemeinsam mit dieser Freundschaft wurde auch meine Musicalbegeisterung immer geringer, dazu kam, dass ich es mir einfach nicht mehr leisten konnte. Ich glaub, ich war sicher 2  Jahre in keiner Show mehr. Bis vorgestern. Mein Schatz hatte mir, wie bereits berichtet, eine Karte für "Der Besuch der alten Dame" geschenkt. Und obwohl das Stück neu ist, kam es mir ein wenig vor wie eine Zeitreise. Zurück in die Zeit, in der ich so viele Musicals gesehen habe. In der ich durch die Gegend gereist bin. In der ich jedesmal gebangt habe, ob auch die Darsteller spielen, die ich sehen wollte. Vorgestern standen zwei meiner Lieblinge, Uwe Kröger und Pia Douwes, wieder zusammen auf der Bühne. Und als große Überraschung für mich auch noch Ethan Freeman. Besser geht nicht. Ich hab es sehr genossen. Sie können es noch, wie damals.
Trotzdem das Gefühl, dass das nur ein Ausflug war, ein wunderschöner Ausflug, aber dennoch ein Ausflug zu einem Menschen, der ich nicht mehr bin.
Lustigerweise ist besagte Freundin heut nach Wien gekommen. Nicht zu mir, versteht sich, ich hätte sie im Leben nicht mehr bei mir wohnen lassen (ich weiß noch sehr gut, wie es das letzte Mal war). Wir haben uns, zusammen mit ihrer Reisebegleitung, im Cupcakes Wien im Museumsquartier getroffen.
Und ich hab festgestellt, dass es gut ist, so, wie es gelaufen ist. Nach zehn Minuten hatten wir uns nichts mehr zu sagen. Ich hab sie dann mit dem Musical geärgert, schließlich hat sie es nicht gesehen. Das wars, und nicht mal das hat wirklich Spaß gemacht, weil sie mir inzwischen einfach viel zu egal ist. Ansonsten nur Langeweile und die Frage, warum man überhaupt mal befreundet war, noch dazu so eng.
Immerhin gabs herrliche Cupcakes.
Ich bin froh, dass mein Leben jetzt ein anderes ist.

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